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Der legendäre Geiger Gerhard Taschner
vom ersten Bogenstrich gefangen
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Verfasserangabe:
hrsg. von Walter Gerstberger [Im Namen der Gerhard-Taschner-Gesellschaft]
Jahr:
1998
Verlag:
Augsburg, Wißner-Verlag
Mediengruppe:
Sachliteratur Erw.
Zweigstelle | Standorte | Status | Frist | Vorbestellungen | Ausleihhinweis |
Zweigstelle:
Musikbibliothek
|
Standorte:
Sam2
Tasch / Ausleihe
|
Status:
Verfügbar
|
Frist:
|
Vorbestellungen:
0
|
Ausleihhinweis:
|
Friedbert Streller Das im Namen der Gerhard-Taschner-Gesellschaft herausgegebene Buch über den inzwischen nicht mehr im Bewußtsein der Musiker und Musikfreunde lebendigen Geiger Gerhard Taschner macht noch einmal auf die "legendäre" Erscheinung dieses Musikers aufmerksam. Die von Walter Gerstberger zusammengestellte Sammlung von Erinnerungen und Untersuchungen gibt [...] das Zeitbild eines deutschen Musikers der 20er bis 60er Jahre. Aufgewachsen ist Gerhard Taschner in einem künstlerischen Zentrum an der mährisch-schlesischen Grenze, in Jägerndorf (heute: Krnov), im Volksmund wegen des musischen Klimas "Geigladorf" genannt. Viele Talente entwickelten sich in der kleinen Stadt mit einer Musikschule, einer Stadtkapelle, einem Theater und natürlich Kirchenmusik- und Männergesangverein (interessanterweise stammten auch Franz Schuberts Eltern aus dieser Gegend). Musiker wie die Pianisten Ingeborg Herkommer (später Hochschule Weimar) oder Amadeus Webersinke (Bachpreisträger, Professor an den Hochschulen in Leipzig und dann Dresden) und natürlichdie berühmte Poldi Mildner sind hieraus hervorgegangen. Hier also begann die Laufbahn des jungen Taschner, des Wunderkinds, der als Siebenjähriger in Prag im Rokokokostüm mit Mozarts A-Dur-Konzert auftrat, achtjährig bei Hubay in Budapest war und als Neunjähriger zu Huberman nach Wien ging, mit 13 unterWeingartner drei Violinkonzerte an einem Abend spielte und mit 17 Jahren bereits Konzertmeister in Brünn wurde. Dort entdeckte ihn 1941 Abendroth und empfahl ihn Furtwängler nach Berlin. Die Beiträge eröffnen in historischen Untersuchungen und in Erinnerungen von Freunden, Schülern und der Ehefrau des Geigers, der in Leipzig bei Teichmüller ausgebildeten Pianistin Gerda Nette, ein breites Bild der ungewöhnlichen und eigenwilligen Persönlichkeit. Vom "Geigladorf" über die Verhältnisse im "Dritten Reich" (politische und militärische Schocktherapien für einen "Gottbegnadeten", wie er in der Liste der künstlerischen Elite im Goebbels-Ministerium geführt wurde) bis zu den Dirigenten - von Weingartner, Abendroth über Furtwängler, Ansermet bis zu Keilberth in Bamberg und Hamburg oder Bernstein in Wien - reicht die Darstellung, die auch den Kammermusiker Taschner einbezieht. Von Konzertreisen mit Erfolg, aber auch skandalösem Verhalten wird berichtet, sein Einsatz für zeitgenössische Musik von Sibelius, Pfitzner, Ravel über Hindemith, Bartók bis zu Wolfgang Fortner, mit dem er befreundet war, gewürdigt. Die komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen, die er durch seine schroffe Art oft selbst belastete, aber auch seine pädagogische Arbeit, seine musikalische Vorgehensweise und seine Art, mit den Schülern umzugehen, wird in den Beiträgen lebendig. Nur in wenigen Rundfunkaufnahmen und Schallplatten (fast in jedem Beitrag wird das Löschen der Mitschnitte bei den Sendern beklagt) sind erlebbare Zeugnisse seiner Gestaltungskraft erhalten, von ihm, dem "Überbegabten", wie er in einem der Erinnerungskapitel genannt wird. Als Anhang und historische Dokumentation ist neben Briefen Furtwänglers eine umfangreiche und detaillierte Darstellung der Nachkriegsjahre 1946 bis 1950 in Rüdesheim angefügt, im Hause des Weinfabrikanten Carl Jung, einem Kunstmäzen über Generationen hinweg, bei dem Taschner nicht nur wohnte, sondern auch musizierte, oft auch im Trio mit dem Pianisten Walter Gieseking und dem Cellisten Ludwig Hoelscher. Eine ganze Epoche der Musik wird da lebendig. [...] Für Leser, die diese Zeit miterlebten und hier ihre Erinnerungen wieder aufbauen können, sind die vorliegenden Ausführungen aufschlußreich und interessant. Aber auch die jüngere Generation erfährt ein Lebens- und Zeitbild eines legendären Geigers. -- Das Orchester, 05/1999.
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Verfasserangabe:
hrsg. von Walter Gerstberger [Im Namen der Gerhard-Taschner-Gesellschaft]
Jahr:
1998
Verlag:
Augsburg, Wißner-Verlag
Aufsätze:
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Systematik:
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ISBN:
3-89639-126-7
Beschreibung:
437 S. : Ill.
Mediengruppe:
Sachliteratur Erw.